Südtirol ist geprägt und gekennzeichnet durch die hohe Anzahl an historischen Bauernhöfen und der damit gestalteten Landschaft. Die Gebäude stellen ein Merkmal für das Land dar und schenken ihm und seinen Bewohnern Authentizität und Identität. In den letzten Jahren sind jedoch viele dieser wertvollen geschichtlichen Zeugnisse dem Verfall preisgegeben worden und verlieren so langsam an Wert und Anerkennung. Mit Motivation und gutem Willen, mit Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit und mit dem Aufzeigen von zeitgemäßen funktionierenden Lösungen soll der Erhalt dieser Ressourcen angeregt werden. Gerade in Zeiten des Baukubaturmangels ist eine Nutzung der bereits bestehenden Kubatur ein wertvoller Beitrag, den es zu leisten gilt. Ein großes Anliegen ist es uns, dass die neuen Interventionen in der historische Bausubstanz behutsam durchgeführt werden und immer im Einklang mit der örtlichen Identität, der Landschaft und dem Ort stehen. Am Beispiel des Außerroathhofes in Schenna, der im Besitz unseres Bekanntenkreises ist, möchten wir aufzeigen, wie es gelingt, in meist vermeintlich unbrauchbarer Substanz, zeitgemäß, aber respektvoll einzugreifen. Wir möchten den Besitzern die Möglichkeit geben, für eine anstehende Sanierung, Ideen und Anregungen zu sammeln. Es würde sich auf jeden Fall lohnen, für unsere aber auch für die nachfolgenden Generationen, diesen Reichtum mit seiner Harmonie und Schönheit zu erhalten und schätzen zu lernen. Das ästhetische Bild des Hofensembles schmiegt sich in die Landschaft sehr gut ein und gibt ihr einen Charakter. Die eigentlich ungewollt ästhetische Baukultur von damals ist eine ortsgebundene Architektur, die einen hohen Stellenwert in Bezug auf Identität, Heimat und Erinnerung hat. Genau diese Eigenschaft soll auch weiterhin mit der zeitgenössischen Architektur aufgenommen werden. Das Kennenlernen und Aufnehmen des Ortes und das Umsetzen deren Charaktere in die Architektur stehen bei uns an erster Stelle.