Im Zuge meiner Masterarbeit beschäftigte ich mich mit der Thematik der Nachverdichtung eines Einfamilienhausgebietes im nördlichen Teil des Grazer Stadtbezirkes Geidorf. Insgesamt wohnen in Österreich vier von zehn Personen in einem Einfamilienhaus. Der Typus des freistehenden Einfamilienhauses mit Garten prägt die Siedlungsstruktur unseres Landes nach wie vor sehr stark. Daher ist es notwendig den klassischen Typus zu adaptieren und eine „baulandsparendere“ Variante, welche die Vorteile des Einfamilienhaustyps wahrt, anzudenken. Unter Berücksichtigung der Potenziale dieses Bautyps, der Geschichte von Graz und der Entwicklung der Theodor- Körner- Straße, sowie einer detaillierten Analyse des Planungsgebietes wurde ein Entwurf erarbeitet, welcher auf der Form des verdichteten Flachbaus basiert und dessen Vorteile und Potenziale miteinfließen lässt. Als Referenzprojekt diente die Gartenstadt Puchenau I & II von Roland Rainer. Insgesamt setzt sich die Bebauung aus 6 unterschiedlichen Typen zusammen. Neben dem zweigeschoßigen Einfamilienhaus, welches direkt an die Theodor- Körner- Straße anschließt, findet man einen zweigeschoßigen L-förmigen Baukörper, sowie das eingeschoßige L-förmige Einfamilienhaus und das eingeschoßige U-förmig Angelegte. Vom dreigeschoßigen Wohnbau an der Körösistraße unterscheidet man zwischen einem Typus ohne Durchgangsmöglichkeit im Erdgeschoß und einem Typus mit Durchgang. Ein wichtiger Aspekt des Entwurfes sind die privaten, zu den Wohneinheiten gehörigen Freibereiche, welche in das Raumgefüge integriert werden und einen direkten Bezug zum Außenraum herstellen. Außerdem wird der motorisierte Verkehr aus der Wohnanlage verbannt und die Erschließung dessen erfolgt zu Fuß oder mit dem Rad. Die in einer Stadt unbedingt notwendigen Stellplätze sind in drei Tiefgaragenabschnitten untergebracht. Als Fazit erkenne ich, dass das Einfamilienhaus für einen innerstädtischen Bereich eher ungeeignet scheint und dass der Geschoßwohnbau – um dem stetig steigenden Wohnungsbedarf gerecht zu werden – im Gebiet der Ballungszentren unumgänglich ist.