Im Rahmen der Projektübung wird ein Pavillon im Parkgelände der Reininghausgründe entworfen, der in Kooperation und Abstimmung mit dem Straßentheaterfestival „La Strada“ zur Realisierung vorgesehen ist.
Der freistehende Pavillon als überdachtes, meist rundum offenes oder zu öffnendes Bauwerk ist seit der Antike bekannt und als traditionell sakrale Bauaufgabe in der asiatischen Tempelarchitektur bis heute in vielfältigsten Formen bedeutend. Pavillonarchitekturen tauchen im Barock in den Parks und Gärten des Adels, als Nebengebäude in Schlossanlagen, als Aussichtspunkte und als landschaftsgestalterische Elemente auf. Im 19. Jahrhundert sind Pavillons in den Gärten des wohlhabenden Bürgertums üblich und werden als Salettl auch zu öffentlichen Gebäuden, die sich etwa in Form von Musikpavillons in vielen Park- und Kuranlagen finden lassen. In der modernen Architektur wird der Pavillon als temporärer Ausstellungs- und Aufführungsort zu einer prominenten und impulsgebenden architektonischen Bauaufgabe, die im Rahmen von Weltausstellungen, Expos, Messen und Biennalen gestalterische Entwicklungen experimentell vorwegnehmen können.
Abb.: Josef Albers · Homage to the Square · Bildserie von 1949 – 1976