Meine Heimatgemeinde Bad Vigaun hat sich wie viele andere Gemeinden in der Peripherie einer größeren Stadt in erster Linie zu einer Pendlergemeinde entwickelt. Den rasanten Verbrauch von Grund und Boden bestätigen nicht nur Zeitdokumente, sondern auch die Gespräche mit der lokalen Bevölkerung. Obwohl der Tourismus nach wie vor eine wichtige Rolle im Dorfleben einnimmt fehlt es hier an baulicher Entwicklung – ganz im Gegensatz zu den unzähligen Ein- und Mehrfamilienhäusern die als Persiflagen traditioneller Bauweisen von der gestalterischen Beliebigkeit des regionalen Bauens zeugen. Dennoch lassen sich in Bad Vigaun eine Vielzahl positiver Entwicklungen ausmachen – «autofreier» Dorfplatz, Neubau einer Schule samt umfassender Sportanlage, Erhalt des Nahversorgers im Dorf, Neubau eines Kindergartens, Neubau der S-Bahn Haltestelle und vieles mehr.
Dennoch hat das Dorfzentrum unzählige seiner ursprünglichen Qualitäten durch die Dezentralisierung von öffentlichen Funktionen verloren. Nach einer umfangreichen Analyse des Zentrums, nach vielen interessanten Gesprächen und der intensiven Beschäftigung mit einer für den Ort einst typischen Bauform, ist ein konkreter Lösungsvorschlag in Form eines Entwurfs entstanden, welcher den Ersatzneubau des bestehenden Gemeindeamts und den Neubau eines von der Gemeinde vermietbaren Veranstaltungssaals vorsieht.