DORF ERLEBEN • Das Gehöft als Wohn-, Arbeits- und Gemeinschaftsort



Studienjahr 2021/22
Julian Roiser
Masterarbeit
Hans Gangoly
Typology: Hybrid

Das Waldviertel – verwunschene Wälder, weite Felder und alte Traditionen. Es steht im Kontrast zu den schnelllebigen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Die Einflüsse großer Städte sind in dieser Region weniger ausgeprägt. Die Gegend im Waldviertel hat sich seinen ursprünglichen ruhigen Charme zum Teil erhalten. Seit kurzem entwickelt sich ein Interesse an diesem, denn die Menschen wollen wieder Zugang zur Landwirtschaft. Sie wollen wieder über Produkte und Handwerk lernen. Sie wollen wieder am Dorfleben teilhaben.

Die vorliegende Arbeit beginnt mit einer Analyse der Dörfer und Gehöfte im Waldviertel. Darauf aufbauend entsteht ein architektonischer Entwurf in einer bestehenden Hofstruktur in Dietmannsdorf an der Wild als Ort zum Wohnen, Arbeiten und Erleben. Der Wohnbereich besteht aus einer privaten Wohneinheit für den Bauern selbst und gewerblichen Wohneinheiten für teilweise längere Aufenthalte am Hof, um der Eile für eine Zeit lang entfliehen zu können. Das Arbeiten und Erleben steht in direktem Bezug zueinander, weshalb auf dem Hof Seminarräumlichkeiten, eine Waldschafherde, inklusive Schlachträumen, und ein kleiner Hofladen integriert werden.

Ein architektonisch wichtiger Aspekt ist die Implementierung der Struktur in den Dorfraum. Der Entwurf steht nicht im Kontrast zum Dorf, sondern hält sich an die Spielregeln alter bäuerlicher Bautradition. Das Dorfleben wird bewusst in den Bauplatz geholt und soll somit dem Dorfraum wieder zu neuem Leben verhelfen. Mit Elementen der „Naiven Architektur“ versehen dient das Projekt als Impulsgeber einer zukünftigen Entwicklung.