Die Arbeit – Stadtquartier Jakominplatz – fragt nach Möglichkeiten, den Jakominiplatz im Stadtgefüge neu zu denken. A priori stellt sich dabei die Frage nach neuen urbanen Qualitäten, nach räumlichen Qualitäten im kollektiv-öffentlichen Raum – an dieser speziellen städtischen Situation in der Grazer Altstadt und am wichtigsten Verkehrsknoten im Zentrum. Typologisches Vorbild und topologische Relevanz bildet dabei die historisch gewachsene Stadt mit ihren qualitätsvollen Freibereichen, ihren flexiblen und zeitlich überdauernden Stadthäusern sowie ihrer pulsierenden Lebendigkeit als Zentrum der Stadt. Welche Aufgaben hat ein Baukörper in einem derart urbanen Umfeld? Wie flexibel muss ein Bauwerk sein, um aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen gerecht zu werden und damit nachhaltig den Stadtraum bespielen zu können? Welche städtische Dichte ist angemessen um einen Beitrag zur Nachverdichtung und damit zur Lebensraumgewinnung in der Stadt zu leisten? Welche tektonisch-handwerkliche Ausformulierung hat die Erscheinung zum Stadtraum – welchen Bezug kann ein Bauwerk zum direkten Kontext der gründerzeitlich geprägten Altstadt herstellen? Diese Fragen sollen anhand einer theoretischen Auseinandersetzung der einzelnen Themen sowie einem spezifischen Entwurf für den Jakominiplatz besprochen werden.