Der Olivenbaum ist eines der Wahrzeichen von Apulien. Olivenhaine prägen bereits seit Jahrhunderten das Landschaftsbild Apuliens und sind ein fester Bestandteil der Kultur. Sie bedecken rund ein Viertel der landschaftlichen Fläche. Doch nicht nur die Bäume selbst sind prägend, sondern auch die mit ihnen verbundene Produktion von Olivenöl. Sie sorgt seit tausenden von Jahren für den Unterhalt vieler Bauern. Doch durch seine Entwicklung zu einem Massenprodukt, hat das Olivenöl an Bedeutung verloren. Seine Massenproduktion in großen Ölmühlen, macht es den Kleinbauer/innen schwer, ihre Tradition weiterzuführen.
Diese Arbeit soll zu einer Bewusstseinsschaffung für solch eine Tradition und Kultur beitragen. Die neu entworfene Ölmühle, mit der Ergänzung von Räumlichkeiten zur Beherbergung von Besucher/innen, sollen den Treffpunkt von Tradition und Innovation veranschaulichen. Die Produktion von Olivenöl sowie die Landschaft selbst enthalten Geschichte und eine eigene Identität. Die Architektur in ihrer Ausprägung, wird hier zum Vermittler zwischen der historischen Identität und einem modernen Lebensstil mit seiner Gestaltung. Das Gebaute gliedert sich wie selbstverständlich in seine Umgebung und geht somit auf ihre historische Bedeutung ein. Die Struktur der Baumpflanzung des Olivenhains formt die Grundlage für das Gebaute. In der Mühle werden die geernteten Oliven des Hains, auf traditionelle Weise, in mehreren Schritten zu Öl verarbeitet. Der/Die Besucher*Innen der Unterkunft können die traditionelle Arbeit miterleben, die Bauer*innen unterstützen und die Kultur Apuliens erfahren. Sie können die Ruhe der Landschaft erleben und in eine andere Welt, weit weg vom Massentourismus eintauchen.