Viele Jahrhunderte lang haben Klöster und generell die geistig- religiöse Kultur die Gesellschaft geprägt. Bauten und Einrichtungen mit religiösem Hintergrund haben nie aufgehört eine bestimmte Faszination auf die Menschen auszuüben und erinnern als Baudenkmäler an eine Welt, die heute den meisten fremd ist. Das Leben hinter den Klostermauern hat etwas Geheimnisvolles an sich. Daraus resultiert heute ein Interesse für das Leben im Kloster, für das Kloster als andere Welt. Dem Prinzip von Angebot und Nachfrage folgend, hat sich das Kloster Marienberg, in jüngster Vergangenheit, spürbar für die Außenwelt geöffnet. Dieses Kloster befindet sich im Norden Südtirols, und ist das höchstgelegene Benediktinerkloster Europas. Hier folgt das Leben seit über 900 Jahren den Regeln des Heiligen Benedikt. Es ist ein Ort der Ruhe und Kraft, der Arbeit und des Gebets. In ihrer jahrhundertelangen Geschichte mit Höhen und Tiefen war Marienberg darüber hinaus stets ein Knotenpunkt für christlichen Glauben und Gelehrsamkeit. Heute noch geht von diesem Kloster eine Kraft aus, welche die Erscheinung der umliegenden Landschaft verändert, und eine besondere Atmosphäre schafft. Durch diese Arbeit sollen dem Leser Einblicke in die Welt des Klosters Marienberg gewährt werden, eine Welt, die so anders ist als die, in der wir leben. Der Entwurf für eine Neunutzung zweier Gebäude der Klosteranlage stellt eine mögliche Form des Fortbestandes und des Nebeneinanders dar. Es werden Strukturen geschaffen, die für Interessierte einen Rückzugsort darstellen können und durch die, die hier lebenden Mönche eine neue, zeitgemäße Aufgabe finden können. In den vorhandenen Strukturen entstehen eine Einkehrmöglichkeit sowie ein Gästehaus für unterschiedliche Besuchergruppen. Die geplanten Interventionen sollen die Qualitäten des Bestandes und des Ortes hervorheben und weiter stärken.