Die typische Halle – ein großer, hoher, stützenfrei überspannter Raum, der zum einen industrieller Nutzung dient, zum anderen Platz für gesellschaftliche Ereignisse bietet: Säulenhalle, Markthalle, Trinkhalle … gesellschaftliches Verhandeln, Austausch, Geselligkeit.
Die bestehende Halle – auf dem ehemaligen Hornig-Areal in Graz. Einst für das Rösten und Lagern von Kaffee genutzt, liegt das Gelände seit einigen Jahren brach und verfällt. Eine geschichtsträchtige Leerstelle in Mitten der Stadt, die der Ausgangspunkt für das Nachdenken über die städtebauliche Entwicklung des Stadtteils sein soll.
Die umgebaute Halle – Fragmente einer industriellen Vergangenheit überlagern sich mit neuen Funktionen, die den Menschen des umliegenden Wohnquartiers nützen sollen. Nicht konservieren, sondern transformieren: „Das Arbeiten mit bestehenden Gebäuden bietet offenes Material für die Gestaltung einer Zukunft, die auf die Vergangenheit baut.“
(Flores & Prats, in: ARCH+: Umbau. Ansätze der Transformation, 57, 256 (2024), 37)
Fotografie: Evelyn Dragan
Programmvorstellung: Donnerstag, 26.09.2024, ab 13:00 (GL um 13:30) im Hörsaal II, Rechbauerstraße 12
Kursanmeldung: Freitag, 27.09.2024, ab 14:00
„Da ist das Haus. Ums Haus der Garten. Der Garten ist am Leben. Der Garten erinnert sich an alles. Er übernimmt das Erinnern für die Menschen. In Haus und Garten lebt das Kind. Oder eher: In Haus und Garten wohnt das Kind. Oder eher: In Haus und Garten existiert das Kind. In Hausundgarten ist es auf der Welt. In Hausundgarten überdauert es.
In Hausundgarten nistet es. ln Hausundgarten wird es grösser. In Hausundgarten ist es vorhanden. In Hausandgarten hält es sich bedeckt. In Hausundgarten schleicht es sich durch Hausundgarten. In Hausundgarten wird es Hausundgarten. Hausundgartenhausundgarten. Hier ist das Kind auf tausend Arten.“*
*aus Kim de l`Horizon: Blutbuch, Köln 2022
Wir entwerfen Hausundgarten für eine/n Schriftsteller:in
Polzergasse 23
8010 Graz
Fotografie: Evelyn Dragan
Programmvorstellung: Donnerstag, 26.09.2024, ab 9:00 im Hörsaal I, Rechbauerstraße 12
Kursanmeldung: Freitag, 27.09.2024, ab 11:00
Der Wohnbau reflektiert die ökonomischen und gesellschaftlichen Bedingungen seiner Entstehungszeit. In der Lehrveranstaltung untersuchen wir die Entwicklung der “Case popolari” – Wohnbauten der Menschen – von der Gründerzeit über den sozia-len Wohnungsbau der 1920er bis in die Gegenwart in Graz.
Die architektonische Formgebung und Materialwahl sind maßgeblich von den verfügbaren Technologien und den sozialen Bedürfnissen der jeweiligen Epoche geprägt. Foyers, Entrées, Treppenhäuser, Fassaden und Fenster manifestieren sich in ihrer Gestalt, Funktion und Bedeutung unterschiedlich, abhängig von den historischen Rahmenbedingungen ihrer Entstehung.
Im Rahmen der Workshops der letzten beiden Jahre wurde eine detaillierte Analyse ausgewählter Wohnbauten der Stadt Graz durchgeführt. Diese Untersuchung resultierte in einer Sammlung architektonischer Elemente, Räume und Fassaden, welche nun als wertvolle Grundlage für eine vertiefte Auseinandersetzung dient.
Planen und Bauen bedeutet häufig, auf dem Bestehenden aufzubauen. Vergangene Erkenntnisse liefern Ansätze, um zukünftige Entwicklungen resilient und anpassungsfähig zu gestalten. Die zentrale Frage lautet, welche Elemente weitergeführt und wie sie neu interpretiert werden können.
Angesichts des Wandels in Gesellschaft und Technologie stellt der städtische Wohnbau eine zentrale Herausforderung dar. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, aufbauend auf der in den Vorjahren gesammelten Analyse, die baulichen Komponenten der Wohngebäude zu untersuchen, zu hinterfragen und in den Kontext zukünftiger architektonischer Strategien zu stellen. Damit soll ein Diskurs über den Weiterbau und die Transformation der städtischen Wohnarchitektur eröffnet werden.
Fotografie: Evelyn Dragan
Kursanmeldung: Freitag, 27.09.2024, ab 9:00
„Da rollt das Bett gehorsam zum Fenster. Die Fensterflügel
springen auf. Das Bett schwebt zum Fenster hinaus.
Es fliegt über eine große Stadt dahin, über einen Fluß,
über Hügel, Felder, Berge und Wälder.“
– Erich Kästner, Das Doppelte Lottchen, S.76
Fotografie: Evelyn Dragan
Kursanmeldung: Freitag, 27.09.2024, ab 9:00
Das Bild ist fester Bestandteil der architektonischen und entwerferischen Praxis. Bilder, die Abstraktes oder noch nicht Sichtbares visuell erlebbar machen, werden am besten mit dem Begriff der „Visualisierung“ beschrieben.
In der Architektur stellt die Visualisierung eine entscheidende Kommunikations- und Präsentationsmöglichkeit für die Projektvermittlung dar, dient aber genauso der kritischen Selbstreflexion und Überprüfung des eigenen Entwurfs. Im Prozess des Visualisierens geht es somit auch darum, sich bewusst mit den Qualitäten des eigenen Entwurfs auseinanderzusetzen, diese zu erkennen, zu schärfen und vor allem atmosphärisch und pointiert darzustellen.
In dieser Lehrveranstaltung soll ein grundlegendes Verständnis für Darstellungsarten und -techniken aufgebaut und der kritisch-analytische Blick auf Architekturbilder geschult werden. Mit grundlegenden, simplen Darstellungstechniken, welche auf die bereits vorhandenen Fähigkeiten der Studierenden aufbauen, werden atmosphärische Architekturvisualisierungen fernab von aufwendigen fotorealistischen Renderings erzeugt.
Nach erfolgreicher Absolvierung der Lehrveranstaltung sind die Studierenden in der Lage Architekturbilder zu analysieren und besitzen ein grundlegendes Wissen über Darstellungsarten und -techniken. Sie können eigenständig atmosphärische Architekturvisualisierungen erstellen, welche die Qualitäten des Entwurfs entsprechend darstellen.
Fotografie: Evelyn Dragan
Kursanmeldung: Montag, 16.09.2024, ab 9:00