Der Architekturwettbewerb ist das tägliche Brot von Architektinnen und Architekten. Manchmal auch die Butter.
An Wettbewerben nehmen wir teil um Bauaufträge zu bekommen. Architekturbüros müssen es sich dennoch leisten können, in einen Entwurf viel Zeit und Energie zu investieren bei den vergleichsweise geringen Chancen zu gewinnen.
Der Architekturwettbewerb gilt als unser bestes Instrument, um eine hohe architektonische Qualität zu sichern, Innovation zu fördern und Architekturschaffenden die Möglichkeit für interessante Bauaufgaben zu bieten. Er ist – trotz vieler Schwierigkeiten – ein demokratisches und faires Gerüst im Architekturbetrieb, das gepflegt und gewartet gehört.
Wir werden in diesem Semester einen fast normalen Wettbe-werb machen. Wir arbeiten an einem Wohnbauwettbewerb im Zentrum von Eisenstadt – wie üblich – anhand einer Auslobung mit Rechtsgrundlagen, Raum- und Funktionskonzept, Wohnuns-schlüssel, Dichtekennzahlen, Nachhaltigkeitskriterien, Belichtungsnachweisen, Barrierefreiheit, usw. Wir werden uns beim Entwerfen – unüblicherweise – mit diesen Rahmenbedingungen forschend und experimentell auseinandersetzen. Was bedeuten diese Vorgaben, woher kommen sie?
Welcher Spielraum bleibt uns, welchen Einfluss haben wir? Wie können wir trotz eines eng scheinenden Korsetts eigenständige architektonische Antworten finden?
Vorstellung: Donnerstag, 27. Februar 2025, 9:00 Uhr, HS I, Rechbauerstraße 12
Anmeldung: Freitag, 28.02.2025, 12:00 Uhr bis 28.02.2025, 23:59 Uhr (Achtung: Anmeldung über die LV 100.007 Vertiefungsmodule: Anmeldung)
Die lebendige Kreativszene von Graz bietet Platz für gestaltende Berufe aus unterschiedlichsten Sparten. Architektur, Design, Grafik, Fotografie, Musik, Schauspiel, …
Wir wollen uns in diesem Semester einem Gebäude für das Entwerfen, Herstellen und Ausstellen von Mode widmen. Inmitten der undefinierten Stadtlandschaft zwischen Friedhof und Sturzplatz soll ein Ort für junge Modeschaffende entstehen, der Sichtbarkeit bringt und Möglichkeiten bietet sich zu entfalten und zu entwickeln. Dafür brauchen wir ein Gebäude, das sich nach außen hin stark ausdrückt, aber vor allem in seiner Innenwelt unterschiedliche Atmosphären dafür bietet. Es ist eine Entwurfsaufgabe, die auf ganz verschiedene Tätigkeiten und Bedürfnisse eingehen muss und dafür Raum bieten soll.
Raum für Entwurf, Kreativität und Experiment.
Raum für Handwerk, Sammlung und Produktion.
Raum für Ausstellung, Dokumentation und Verkauf.
Ein Atelier, eine Werkstatt, ein Ausstellungsraum.
Ein Gebäude für Gewand.
Vorstellung: Donnerstag, 27.02.2025, 9:00 Uhr, HS II, Rechbauerstraße 12
Anmeldung: Freitag, 28.02.2025, 9:00 Uhr bis Montag, 03.03.2025 23:59 Uhr über TUGRAZonline
In Einzelarbeiten werden wir im Grazer Villenviertel behutsam Nachverdichtung betreiben und flexible Wohnmischformen (Acessory Dwelling Units & Cottages) entwerfen, die wir mit den Vorzügen zentrumsnaher Grünräume räumlich verzahnen. An den städtebaulichen und gestalterischen Charakteristiken schützenswerter Bestandsbauten orientiert, denken und bauen wir deren Qualitäten anspruchsvoll in Richtung einer gestalterisch-konstruktiv und materiell-kreislauffähigen Zukunft weiter.
Zum Abschluss des Bachelors werden die Entwürfe in bewährter Kombination mit “Entwerfen spezialisierter Themen“ bearbeitet. Ähnlich wie bei den erfolgreichen “Urban Villas“ der Vorjahre, werden alle gestaltungsrelevanten Ebenen mit klarem Fokus auf eine konstruktive und kreislauffähige Architektur durchgearbeitet und in einem städtebaulich bemerkenswerten Ensemble zusammengedacht. Durch das Wiederverwenden typischer Stadtbausteine verwickeln wir den Kontext in Dialoge, die Qualitäten des Bestands erhalten, ergänzen und gleichzeitig neue Perspektiven für eine ressourcenschonende und qualitätsvolle Nachverdichtung aufzeigen.
Vorstellung: Donnerstag, 27.02.2025, 10:00 Uhr, HS II, Rechbauerstraße 12
Anmeldung: Freitag, 28.02.2025, 9:00 Uhr bis Montag, 03.03.2025 23:59 Uhr über TUGRAZonline
Der Kuckuck legt seine Eier in fremde Nester und lässt diese von anderen Vögel ausbrüten.
Er profitiert dabei von einem vorgefundenen Nistplatz und einem Wirtsvogel, welcher die Brutarbeit für ihn übernimmt. Optisch passt der Kuckuck seine Eier dem des Wirtsvogels an, um so Zugehörigkeit zu imitieren.
In jeder Stadt findet man kleine Leerstellen, unbelegte Nischen, verschwendete Räume, ungenützte Potentiale und Ressourcen. Angesichts der aktuellen Diskussion über Ressourcenknappheit gehen wir auf die Suche nach räumlich unterbesetzten Situationen in der Stadt, an denen man andocken, weiterbauen oder sich einnisten kann.
Im Rahmen der Lehrveranstaltung sollen auf experimentelle und fantastische Art kleine Implantate an diese Ort gesetzt werden, welche spezifisch und subtil unbelegte Räume nützen, um so die offenen Reserven einer Stadt wahrzunehmen.
Die Interventionen sollen subtil und nicht augenscheinlich sein. Wir verstecken uns, um nicht auf den ersten Blick als urbaner Parasit erkannt zu werden.
Alexander Gebetsroither lebt und arbeitet in Zürich. Er ist seit 2021 Associate bei EMI Architekt*innen.
Das Bild ist fester Bestandteil der architektonischen und entwerferischen Praxis. Bilder, die Abstraktes oder noch nicht Sichtbares visuell erlebbar machen, werden am besten mit dem Begriff der „Visualisierung“ beschrieben.
In der Architektur stellt die Visualisierung eine entscheidende Kommunikations- und Präsentationsmöglichkeit für die Projektvermittlung dar, dient aber genauso der kritischen Selbstreflexion und Überprüfung des eigenen Entwurfs. Im Prozess des Visualisierens geht es somit auch darum, sich bewusst mit den Qualitäten des eigenen Entwurfs auseinanderzusetzen, diese zu erkennen, zu schärfen und vor allem atmosphärisch und pointiert darzustellen.
In dieser Lehrveranstaltung soll ein grundlegendes Verständnis für Darstellungsarten und -techniken aufgebaut und der kritisch-analytische Blick auf Architekturbilder geschult werden. Mit grundlegenden, simplen Darstellungstechniken, welche auf die bereits vorhandenen Fähigkeiten der Studierenden aufbauen, werden atmosphärische Architekturvisualisierungen fernab von aufwendigen fotorealistischen Renderings erzeugt.
Nach erfolgreicher Absolvierung der Lehrveranstaltung sind die Studierenden in der Lage Architekturbilder zu analysieren und besitzen ein grundlegendes Wissen über Darstellungsarten und -techniken. Sie können eigenständig atmosphärische Architekturvisualisierungen erstellen, welche die Qualitäten des Entwurfs entsprechend darstellen.