Warenhäuser erlebten ihre Blütezeit ab der Mitte des 19. Jahrhunderts als große repräsentative, innerstädtische Baukomplexe, die das Stadtbild der europäischen Metropolen nachhaltig prägten. Sie waren nicht nur wichtige Umschlagplätze für den Einzelhandel, sondern Orte der Inszenierung, die mit ihren einladenden Entrees, großzügigen Hallen und eleganten Stiegenhäusern ein wichtiger Teil des urbanen Lebensgefühls waren. Ende der 60er Jahre begann mit dem Bau von Einkaufszentren in der Peripherie der Niedergang des klassischen Warenhauses. Programmierung, Flächenökonomie und Erreichbarkeit standen im Zentrum dieser Entwicklung, einhergehend mit dem Verlust von architektonischer Bedeutung und öffentlichem Leben.
Mit dem Entwurf eines Warenhauses in zentraler Grazer Lage wird der Frage nachgegangen wie eine Neuauflage dieser Gebäudetypologie anmuten und dieser Aspekt des städtischen Lebens, unabhängig von Konsum, in unsere Innenstädte zurückgebracht werden kann. Es werden Themen der Organisation und Öffentlichkeit behandelt, sowie der Zusammenhang von Programmierung und architektonischem Ausdruck.