Werden wir alle tatsächlich immer urbaner, digitaler, erlebnishungriger, besitzmüder, mobiler und individueller? Und wie wirkt sich das auf das Wohnen aus? Wir werden jedenfalls immer mehr, vor allem in der Stadt und dort wird der Platz knapp. Größere brachliegende Flächen, eingebettet in gewachsenes Stadtgewebe, gibt es kaum noch, egal ob wir von Graz, Wien, Berlin, New York oder Tokyo sprechen. Doch genau das braucht es, um einen neuen/alten Blick auf die Stadt zu werfen. An der Schnittstelle zwischen gründerzeitlicher Blockrandbebauung rund um den Wiener Augarten und dem neuen Entwicklungsgebiet Nordwestbahnhof soll ein vielfunktionaler Stadtbaustein entstehen, der gemäß dem Konzept der produktiven Stadt unterschiedliche produzierende Gewerbe, Handel, Büro- und Wohnnutzung vereint. Damit werfen wir die Funktionstrennung, einst von der Moderne propagiert, über Board. Wir spannen den Bogen noch ein Stück weiter und widmen uns einer speziellen Form des Wohnens, dem Mikro Living. In den Kleinstwohneinheiten sind die Grundrisse durchoptimiert, es gibt eine große Gestaltungsnotwendigkeit. Neben der kontextuellen Einbettung des Entwurfs ins Stadtgefüge, spielt die Adressbildung eine bedeutende Rolle. Wie kann das Nebeneinander funktionieren, wie können Synergien erzeugt werden? Wie strukturiert und gestaltet man den Nutzungsmix in einer großen Baumasse schlüssig? Diese Fragestellungen werden wir bearbeiten.
Programmvorstellung: Montag, 02.03.2020, 13:00 Uhr
Kursanmeldung: Dienstag, 03.03.2020, 14:00 Uhr
Gebundene Wahlfächer:
147.807 AK Gebäudelehre
147.812 Gebäudeorganisation als architektonische Praxis
Bild: © Patrick Miara