Berlin – arm, aber sexy. Während die Stadt mit steigenden Mietpreisen, Gentrifizierung und teuren Großprojekten kämpft, tut sich in ihrem Zentrum ein blinder Fleck auf. Ein Grundstück am Gleisdreieck Berlin – ein Ort für mögliche Utopien, mit dem Potential die Stadt von Innen umzudeuten.
Die Entwurfsaufgabe besteht in der Entwicklung einer architektonischen Großform. Eine Architektur, die nicht ausschließlich an Hand ihrer schieren Größe beschrieben werden kann, sondern über ihre Überhöhung, Qualität und Kohärenz als „Ereignis“ wahrgenommen wird. Eine Architektur, in der sich die Stadt – mit all ihren öffentlichen und privaten Programmen – zu einem Objekt verdichtet. Die Frage stellt sich welche Bedeutung diese Architektur mit ihrer identitätsstiftenden Erscheinung abseits einer marktwirtschaftlichen Verwertbarkeit einnehmen kann. Welche Rolle kommt dem oft zitierten und gepriesenen öffentlichen Raum zu? Welche Konzepte des kollektiven Zusammenlebens können entwickelt werden? Ein Programm wird gesucht, das die Lebendigkeit einer urbanen Mitte erzeugt: ein echter Hotspot, gemischt und verdichtet.
Abb.: Robert Rauschenberg · The Interloper Tries His Disguises · 1982 (www.rauschenbergfoundation.org)