„Das Miethhaus wechselt seine Bewohner und seinen Eigenthümer, wie die Ware ihren Besitzer; es hat keine vertraulichen, man könnte sagen, seelischen Beziehungen zu den Bewohnern. Es muss allen passen, auf Eigenartiges verzichten. Die Bewohner lieben nicht ihr Haus; sie sorgen nur für die von ihnen benutzen Theile desselben.“*
Bereits 1890 beschreibt Joseph Stübben das Dilemma des städtischen Wohnens. Bis heute scheinen wir gefangen zwischen zwei Fronten: dem (Einfamilien)Haus und dem (Geschoss)Wohnungsbau. Die fehlende Dichte steht der fehlenden Identifikation gegenüber. Das Eine kann nicht „Stadt“ sein und das Andere kann nicht „Zuhause“ werden.
Darum entwerfen wir im Sommersemester den EigenArtigen Wohnbau und fragen, welche Möglichkeiten und Unmöglichkeiten das Zusammenfügen von Dichte und Gemeinschaft für das städtische Wohnen hervorbringen kann. Wo hört das Gemeinschaftliche auf, wo fängt das Private an und wie kann die Architektur über Raum und Detail an einem konkreten Ort Antworten auf diese Fragen finden?
*Joseph Stübben, Der Städtebau (1890), Braunschweig 1980, S.16.
Einführungsveranstaltung: 01.03.2021, 13:00 (über Webex)
Kursanmeldung: ab Donnerstag, 02.03.2020, 14:00 Uhr
Cover: P J Harvey © Maria Mochnacz