Das Projekt „Region zu Tisch“ setzt sich im Besonderen mit der Regionalität im vom Tourismus geprägten Ort Schruns im Montafon auseinander. Im ehemaligen Gerichtsgebäude soll eine Nutzung entstehen, die einerseits für die Bewohner von Schruns, aber auch für die temporären Gäste eine Bereicherung darstellt. Die Region und Regionalität werden als stärkender Faktor für das Montafon eingesetzt. Regionale Produkte sind der Ausgangspunkt; diese werden im Erdgeschoss in einem Café zum Verzehr angeboten. Das Angebot reicht von Mittagessen, über das Dessert bis hin zum Abendessen. Das Café steht ergänzend für Veranstaltungen zur Verfügung. Im ersten Obergeschoss befindet sich eine Erweiterung des Cafés in Form eines Regional-Ladens. Dort werden die Produkte in ihrer Rohform verkauft oder in einer Schauküche verarbeitet.
Um das Konzept ganzheitlich zu behandeln und abzurunden, befindet sich im zweiten Obergeschoss eine Seminarküche. Dort können Kurse für die naheliegende Schule, Kochkurse für Touristen, Seminare für Biobauern, und vieles mehr stattfinden. Das dritte Obergeschoss – der ausgebaute Dachstuhl – dient für temporäre Nutzungen in Form von Ausstellungen, Märkten oder anderen Veranstaltungen. Zusätzlich zu den Nutzungen im Hauptgebäude entstehen zwei weitere Gebäude. Eines dient der Erweiterung des Cafés, das andere ist eine Tanzlaube. Die Zusatzgebäude sind so angeordnet, dass ein einladender Vorplatz entsteht. Dieser soll die Gemeinschaft des Ortes stärken, da er durch seine Lage ideal für Marktzwecke oder Veranstaltungen genutzt werden kann.
Dem ehemaligen Gerichtsgebäude wird durch das Thema „Region zu Tisch“ eine neue Nutzung gegeben. Dieses Thema findet sich auch im Entwurf wieder. Der Grundgedanke war, dem Gebäude neues Leben einzuhauchen. Alles „Alte“, „Vergangene“ wird aus dem Gebäude herausgenommen und durch ein neues Thema ersetzt. Umgesetzt wird dies folgender Maßen: Das für mich erhaltenswerte an dem Gebäude ist der Dachraum, die Kamine und die Fassade. Der Rest des Gebäudes wird komplett ausgehöhlt, damit nur die Hülle stehen bleibt. In diese Hülle wird dann eine Art Tisch gestellt, ein Holzgerüst. Dieses Gerüst besteht aus Kassettendecken und zwei Stützenkreisen, einer außenliegenden und einer rund um die Kamine.
Das Gerüst wird aus regionalen Materialien gebaut und wird so installiert, dass es gegebenen Falls wieder abgebaut werden kann. Somit ist die Nutzung primär eine temporäre. Wird das Gebäude zukünftig für andere Zwecke benötigt, lässt sich das Gerüst wieder abbauen und das ehemalige Gerichtsgebäude kann sich erneut dem Lauf der Zeit anpassen.